Schreibwerkstatt
Ein halbes Jahr lang hat sich der Wiesbadener Schauspieler Armin Nufer mit einer Gruppe Migrant*innen getroffen, um im Rahmen einer Schreibwerkstatt Texte zu verfassen. In der Wiesbadener Mediathek sprach die Gruppe über ihre biographischen Erfahrungen, aber auch über Textarten und -formen, Poesie und Prosa, über Sprache allgemein. Der Abschluss dieses Projektes waren jetzt zwei Abende im Literaturhaus sowie in der Werkstatt „Godot“ im Westend, an dem sechs Teilnehmer*innen ihre Texte präsentierten. Zusätzlich wurde eine schön gestaltete Broschüre mit allen Texten und Fotos gedruckt und an diesen Abenden verteilt. „Gedankenball“ war der Abend betitelt. „Die Arbeit an den Texten war wunderschön, aufreibend, beglückend und oft eine organisatorische Herausforderung“, schreibt Armin Nufer in seinem Vorwort. „Alle Autorinnen und Autoren haben während unserer Gespräche sehr inspirierende Gedanken und Ideen aufgeworfen.“ Davon konnte sich das Publikum an diesem Abend überzeugen: Die „Gedankenbälle“ spielten sich die Autor*innen munter zu. Dabei war das Themenspektrum sehr breit: Ob der junge Ibrahima Barry aus Guinea über zwei Lügner schrieb, die sich gegenseitig austricksen, ob die Eritreerin Nora Naser über einen Garten fantasiert, in dem sie mit Äpfeln und Birnen am Baum sprechen kann, ob Mohammed Vafaei aus Afghanistan seinen Traum beschreibt, in dem ihn sein Bett „manchmal ins Meer wirft“ – die Texte sind sowohl leichtfüßig als auch tiefsinnig und wurden von den Autor*innen in der „Fremdsprache“ Deutsch mutig und beherzt vorgetragen. Auch in ihren Herkunftssprachen rezitierten die Männer und Frauen Texte und fragten das Publikum: „Haben Sie mich jetzt verstanden?“ Der Abend folgte einer schlüssigen Dramaturgie zwischen Lachen und Betroffenheit, gab Einblicke in die Gedankenwelt der Autor*innen und ermutigte und ermächtigte diese, ihren Gedanken Ausdruck zu verleihen und sie mit anderen teilen zu können. Sie erhielten viel Beifall und die Gastgeber im „Godot“ sorgten auch noch dafür, dass man anschließend bei einer Tasse Tee noch angeregt. über das Gehörte sprechen konnte.
GEDANKENBALL
FR 06. DEZ um 19.30
Lesung mit Teilnehmenden der Schreibwerkstatt, Leitung: Armin Nufer
Die etwas andere Schreibwerkstatt bietet Menschen mit Flucht- und/oder Migrationshintergrund den Raum, ihre Gedanken zu Papier zu bringen, daran zu arbeiten und einem Publikum zu prasentieren.
In der Zeit zwischen Juli und Dezember 2019 trafen sich die Teilnehmenden einmal wochentlich. Zuerst wurden die Themen ausgewahlt, dann Gedanken-Kopfball gespielt, also Texte verfasst, diskutiert, Texte bearbeitet, verbessert. Zuletzt wurda das Vorlesen vor Publikum geprobt. Freuen Sie sich auf ungewohnliche Blickwinkel, spannende oder phantasievolle Geschichten, Gedichte und Sachtexte, und vor allem auf interessante Autorinnen und Autoren.
Es lesen Samira Almoziel, Ibrahim Barry, Débora Conceição, Jwan Mahruy, Ruth Korel, Mohammad Vafaei und weitere Workshopteilnehmende.
Das Projekt wurde ermoglicht durch www.demokratie-leben-in-wiesbaden.de
KARTEN: € 6, kostenlos für Menschen ohne Einkommen, Reservierung unter 0173 – 957 96 56 oder armin_nufer@yahoo.de
VERANSTALTUNGSORT: Literaturhaus Villa Clementine,
Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden
VERANSTALTER:
Armin Nufer mit Unterstützung des Literaturhauses
GEDANKENBALL
FR 13. DEZ um 19.30 im GODOT in der Westendstrasse 23
Lesung mit Teilnehmenden der Schreibwerkstatt
Leitung Armin Nufer
Vom Gedanken-Kopfball zum literarischen Text.
Die etwas andere Schreibwerkstatt bietet Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund den Raum, ihre Gedanken zu Papier zu bringen, gemeinsam an den Texten zu arbeiten und sie später zu präsentieren. Freuen Sie sich auf ungewöhnliche Blickwinkel, spannende und phantasievolle Geschichten, Gedichte und Sachtexte, und vor allem auf interessante Autor*innen.
Es lesen Samira Almoziel, Ibrahim Barry, Débora Conceição, Jwan Mahruf, Ruth Koral und Mohammad Vafaei.
Eintitt frei – Keine Reservierung – Wir freuen uns über Spenden
Veranstaltungsort: GODOT, Westendstrasse 23, Wiesbaden
VERFOLGTE SCHRIFTSTELLERINNEN IM EXIL
Prosa, Gedichte und Sachtexte gelesen von Armin Nufer, Lieder und Balladen vorgetragen von Sabine Gramenz und Malte Kühn
DI.26.NOV 19.30 Uhr
Warum verlassen Menschen ihre Heimat, ihre Kultur und gehen in ein Land, dessen Sprache, Mentalitat und Klima ihnen fremd ist? Gerade um das Jahr 1933, aber auch bis in die 1950er Jahre hinein, wurden viele Kunstler geächtet und verfolgt, sodass vielen nur der Ausweg ins Exil blieb. Oft war es das Schreiben, das dieser pragenden Erfahrung ein Ventil gab. An diesem Abend werden Texte unter anderem von Bertolt Brecht, Irmgard Keun, Anna Seghers oder Kurt Tucholsky szenisch vorgetragen.
Ergänzend dazu kann man den Kompositionen von Hanns Eisler, Robert Stolz und Kurt Weill lauschen.
Erlauternde Texte und biografisches Material zu den vorgestellten Kunstlern runden das Programm ab.
KARTEN:
€ 11 / erm. € 9, Reservierungen unter armin_nufer@yahoo.de
oder 0173 – 957 96 56
VERANSTALTUNGSORT:
Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden
VERANSTALTER:
Armin Nufer, Sabine Gramenz, Malte Kühn mit Unterstützung des Literaturhauses.
Wir danken Demokratie-Leben-in-Wiesbaden für die großartige Unterstützung des Projekts