Miteinander über den Tellerrand

Die Volunteers von „Über den Tellerrand“ sollen mit einem Antidiskriminierungs-Workshop in Bezug auf Rassismus und Diskriminierung sensibilisiert werden und dadurch Handlungssicherheit erlangen für den Umgang mit Menschen, die Diskriminierungserfahrungen machen aber auch für den Umgang mit diskriminierenden Äußerungen, die Teilnehmende im Rahmen der Angebote des Vereins machen.

Der Wiesbadener Satellit der bundesweiten Initiative „Über den Tellerrand“ wurde im März 2022 von einer multikulturellen Nachbarschaftsinitiative, die ihre Wurzeln im (ersten) Corona-Lockdown 2020 hat, als gemeinnütziger Verein in Wiesbaden gegründet. Ziel unserer Arbeit ist es, Begegnungen zwischen Menschen mit und ohne Fluchterfahrung zu schaffen. Wichtig sind uns dabei Augenhöhe und gegenseitiger Respekt. Wir erleben bei unserem Engagement, dass die Menschen in Wiesbaden nicht immer gut mit kulturellen Unterschieden und Diversität umgehen können.

Über verschiedene Formate versuchen wir daher, echte zwischenmenschliche Begegnungen zu ermöglichen und dadurch wertschätzende Perspektiven auf Vielfalt zu eröffnen. Gemeinsames Kochen und Essen ist hier eine sehr gute Möglichkeit, Austausch und positive Emotionen zu befördern. Im ersten Jahr konnten wir mit unseren Angeboten bereits rund 250 Teilnehmer:innen aus 23 verschiedenen Nationen erreichen (15 Events). Unsere Volunteers haben trotz dieses Erfolges von besonderen Herausforderungen berichtet, denen wir mit diesem Projekt begegnen wollen: Sie oder einige der Teilnehmer*innen unserer Angebote sind von Rassismus und Diskriminierung betroffen. Bislang fehlt erstens der Raum für Austausch über diese Erfahrungen und zweitens Handlungssicherheit im Umgang mit rassistischen und diskriminierenden Äußerungen durch Teilnehmer*innen unserer Angebote.

Daher wollen wir nun mit diesem Projekt den nächsten Schritt machen. Das Training soll uns und unseren Volunteers für Rassismus und Diskriminierung sensibilisieren und uns im Umgang mit diesen Phänomenen weiterbilden. Wir möchten zukünftig, befähigt durch diesen Workshop, in unserem Verein die Chance nutzen, neben dem Kochen auch Raum für solche Themen zu geben und ein diskriminierungssensibles Miteinander zu fördern.

Die Auseinandersetzung mit diesen Themen ist für uns eine wichtige demokratische Kompetenz und wir wollen im Anschluss an an das Projekt vor allem mehr Dialogformate mit Bürger*innen aus Wiesbaden durchführen, die bislang noch wenig Berührungspunkte mit Geflüchteten haben. Dafür bringen wir Menschen mit und ohne Fluchterfahrung am Esstisch zusammen. Zusammen kochen, zusammen essen, zusammen eine offene Gesellschaft gestalten. Wir glauben an eine Gesellschaft, in der jeder Mensch ein gleichwertiges Mitglied ist und diese aktiv mitgestalten kann.

Der Workshop „Demokratie und Antidiskriminierung“ hat am 09. September 2023 stattgefunden. Der Workshop wurde von Sarah Hohmann und Julia Florin geleitet.